Unsere drei Grazien (Waldschafe) haben zur Zeit noch genug Grün zur Verfügung. Sobald aber der erste Schnee liegt, brauchen sie natürlich auch etwas zu fressen, und zwar Heu. Wiese haben wir ja genug, aber weder Traktor noch die fürs Heumachen nötigen dazupassenden Geräte, also ist mal wieder Handarbeit angesagt. Und da uns für unsere drei Schafe das Beste gerade gut genug ist, bekommen sie im Winter Heu, das auf Schwedenreuttern (oder Schwedenreitern, man liest beides) trocknen durfte. Außerdem haben wir eine Schwäche für alte Techniken 😉 Glücklicherweise gibts hier liebe Nachbarn, die über alle Kenntnisse darüber und sogar noch über das nötige Zubehör verfügen. Eines schönen Tages war es dann soweit, zu viert ging es an die spannende Arbeit, die für uns überhaupt nicht langweilig war. Erstens ist jede Arbeit schon mal viel lustiger, wenn mehrere zusammenhelfen und zweitens kam uns diese Art der Heuernte wesentlich weniger aufwändig vor, als es am Boden zu trocken und tagelang zu wenden, wieder zusammenzurechen, am nächsten Tag wieder aufzubreiten und erneut zu wenden, … usw. Gut möglich, dass es uns auch nur deshalb so schnell vorkam, weil wir zwei „Vorarbeiter“ hatten, die genau wissen was zu tun ist, und das auch noch ruck-zuck erledigen.
Als die beiden langen „Heuzäune“ da so fertig auf unserer Wiese standen, konnten wir uns vor Freude kaum halten. Das sieht ja sowas von schön aus – kein Vergleich mit den hellblauen Siloballen die heutzutage überall herumliegen. Und wie das duftet – einfach genial!
Ein einziges ungelöstes Problem hatten wir allerdings noch: die Lagerung für den Winter. Wir haben ja keinen Heustadl, der leicht zugänglich ist und unseren vorhandenen Stadl hätten wir erstens nicht so schnell leerräumen können und zweitens wäre der Weg zum Winterquartier der Schafe sehr weit. Wieder waren es unsere Nachbarn, die für eine Lösung sorgten. Nämlich, als sie ein paar Tage darauf plötzlich mit vollbeladenem Traktor auf unserer Wiese vorfuhren und erklärten: „Wir bauen jetzt eine behelfsmäßige Heuhütte, damit Euch das Heu nicht schlecht wird”. Ähm, ja. Wir waren ziemlich sprachlos, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt. Nun gut, was für die einen eine „Notlösung“ ist, ist für im „Speed-Heustadlbauen“ Unerfahrene wie uns eine gigantisch tolle Sache. Zwei Tage später stand die Heuhütte, und mittlerweile ist hier das Heu von insgesamt 4 Schwedenreuttern gelagert. Eine Testverkostung durch die Schafe hat übrigens gezeigt, dass es nicht nur herrlich duftet, sondern augenscheinlich auch gut schmeckt.