Vorige Woche zeigte uns die Natur, was „Reinigung“ bedeutet – mit zum Teil schwerwiegenden Folgen für viele Menschen in unserer Region. Sintflutartige Regenfälle lösten in unserem Tal eine Sturzflut aus, das Wasser bahnte sich seine Wege über Hänge, Straßen und Bäche und riss alles mit, was ihm im Weg war.
Auch wir machten die Erfahrung, dass innerhalb von 10 Minuten vieles zerstört sein kann, was man mühsam aufgebaut hat. Im Haus stand teilweise 1m hoch das Wasser, unser Wohnzimmer ist völlig zerstört – inklusive Boden. Aber auch draußen gibt es enorme Schäden. Der mit viel Liebe angelegte Hausgarten glich einer Schlammwüste, Sandbänke statt Wiese und überall Schwemmholz. Der Bauerngarten oberhalb der Hühnerställe mit den kleinen Biotopen, Holztreppen und Pflanzen auf Steinmauern wurde von einer massiven Hangrutschung gänzlich verschüttet. Unsere Brücke wurde ebenfalls Opfer der Flut, genauso wie ein Großteil der vor wenigen Wochen angelegten Pilzzucht. Das Bachbett ist jetzt ca. doppelt so breit wie vorher, das Wasser hat links und rechts gründlich „ausgelichtet“. Die Gemüsebeete haben Gott sei Dank nur geringe Schäden erlitten, der neue Teich hat seine Aufgabe als Auffangbecken bravourös gemeistert, er hat das vom Hang kommende Wasser aufgefangen und relativ geregelt abgeleitet.
Wir werden also in den nächsten Wochen und Monaten mit dem Wiederaufbau beschäftigt sein, was wir aber auch durchaus positiv sehen, denn jede Veränderung birgt auch große Chancen. Eines hat sich jedenfalls wieder einmal deutlich gezeigt: Der Mensch ist ein Teil der Natur, er ist ihren Kräften unterworfen und hat sich ihr anzupassen – nicht umgekehrt.