Jedes Element in einem Permakultur-Garten sollte mehrere Funktionen haben. Deshalb möchten wir Euch heute eine Funktion eines Gartenweges aus Holzhäckseln zeigen, die nicht auf den ersten Blick so offensichtlich ist wie „trockene Füße beim Begehen“, „Beikräuter unterdrücken“ und „ansprechende Optik“. So ganz nebenbei erhält man nämlich durch einen solchen Weg auch superlockere Erde für die Gemüsebeete, die übrigens neben dem Hauptbestandteil Holz auch Laub und ausgezupfte Beikräuter enthält.
Mit der erfolgten Kompostierung und Ausbringung der Erde schließt sich also wieder ein Kreislauf.
Ausgangssituation ist ein Weg zwischen Gemüsebeeten, den wir mit Holzhäcksel gemulcht haben. Die Häcksel haben wir selbst mit unserem Leisehäcksler aus Ästen vom Auslichten hergestellt.
- Der Häckselweg ist jetzt nach ca. zwei Jahren bereits ziemlich verrottet, was wir daran erkennen, dass immer mehr Beikraut durchkommt und von den Häckseln immer weniger zu sehen ist. Eine Erneuerung ist also dringend notwendig. Anstatt jetzt einfach neue Holzhäcksel draufzuschmeissen wodurch der Weg immer höher und die Beetbegrenzung durch die Erde in Mitleidenschaft gezogen wird, wird der Weg erstmal abgetragen.
- Das heißt, das oberflächlich lockere Erd-Holz-Gemisch wird weggeschaufelt – und zwar direkt auf ein Sieb. In unserem Fall ist das übrigens die Tür eines ehemaligen Hühnerauslaufs.
- Dann wird der Haufen mit Gefühl über dem Sieb verrieben, die Erde fällt in die Scheibtruhe und übrig bleiben die noch nicht verrotteten Holzteile. Diese werden, bevor neue Haufen vom Weg auf das Sieb kommen, wieder als Untergrund auf den Weg gegeben.
- Etwa 4 bis 5 Meter Weg ergaben übrigens so viel neue Erde, dass ein ganzes Beet damit aufgefüllt werden konnte. Plus zusätzlich eine ganze Scheibtruhe voll mit lockerer, duftender Erde, die darauf wartet, auf weiteren Gemüseflächen ausgebracht zu werden.
Der Weg ist jetzt für die neue Befüllung mit Holzhäckseln vorbereitet … von denen durch das Auslichten des Niederwaldes im Frühling genügend vorhanden sind.
Idee: eine Terra Preta-mäßige Weiterentwicklung für diese Methode wäre, hin und wieder Steinmehl und Holzkohle auf den Weg zu streuen. Diese werden dann mitverkompostiert und verbessern zusätzlich die gewonnene Erde.
1 Kommentar
Das ist eine tolle Variante für einen natürlichen Gehweg! Wir haben zur Zeit Rindenmulch verwendet, wenn dieser verrottet ist, werde ich mir eure Variante noch einmal genau anschauen! Liebe Grüße vom Hortus Girasole!